Auslandssemester – die sinnvollste Investition. Ein iPhone kann kaputt gehen, Erfahrung durch Kultur und Sprache bleibt ewig.
Erst 1.5 Monate im Ausland, aber ich kann schon jetzt auf jeden Fall jedem zu einem Auslandssemester raten. Die Erfahrungen, die ich in den letzten Wochen gemacht habe, lassen sich nicht einfach in Worte oder Bilder fassen. Einerseits erfordert ein Auslandssemester Überwindung, seine gewohnte Umgebung zu verlassen und Neues auszuprobieren. Hinzu kommt die Offenheit, sich komplett neuen Menschen anzuvertrauen, ihnen eine Chance zu geben einen selbst als Person kennenzulernen. Personen, die aus den unterschiedlichsten Ländern kommen, andere Traditionen und andere Einstellungen haben. Hier gilt es dann Gemeinsamkeiten zu finden, Werte, die man teilt – aber auch Punkte, die einen unterscheiden. Und genau diese Punkte sind ausschlaggebend dafür, dass man Einblick in andere Kulturen bekommt.
Seien es die ewigen Diskussionen zwischen uns Österreichern und unseren deutschen Kollegen, ob wir jetzt in die Bar „hinschau’n“ oder „rübergehen“, ob wir „Palatschinken“ oder „Pfannkuchen“ machen. Oder etwa die Tatsache, dass österreichische Studenten ein viel ruhigeres Studentenleben führen als etwa japanische Studenten (ein japanischer Kollege bezeichnet den Großteil seine Landsleute als Workaholics).
Darf ich dich etwas Persönliches fragen? Warum trägst du zwei Ringe?
Der wohl interessanteste Punkt, über den ich euch hier erzählen möchte, ist mein Schmuck. Ja genau, meine beiden Ringe, die ich sowohl am rechten wie auch am linken Ringfinger trage. Beide sind Geschenke meiner Eltern, für mich Accesoirs, die ich tagtäglich trage, ohne große Hintergedanken.
In Russland aber hat man durchaus Hintergedanken über Ringe an den Fingern von jungen Damen. Vor allem dann, wenn sie gleich zwei davon an ihren Händen trägt. Mindestens 4x bin ich schon angesprochen worden, ob ich denn schon verheiratet sei, oder warum ich denn gleich ZWEI Ringe trage, ob das eine spezielle Bedeutung habe. In Wien wurde ich noch kein einziges Mal auf meine Ringe angesprochen, beide sehen jetzt auch nicht unbedingt wie Verlobungs- oder Eheringe aus würde ich sagen.
Da man hier aber auch schon durchaus in recht jungem Alter heiratet (ab 19, 20) wäre ich schon absolut im russischen Heiratsalter (Betonung auf Konjunktiv: WÄRE) und ein Ehering an meinem Finger wäre nach russischer Tradition auch nicht so unwahrscheinlich.
Warum ich jetzt also so häufig auf meine Ringe angesprochen werde, wird mir vermutlich nicht 100% klar werden, aber einfach als kultureller Aspekt in Erinnerung bleiben.
Und weil ich ja so ungern auf nur einem Platz verweile….
Ein anderer kultureller Aspekt, mit dem ich nun endlich rausrücke (hihi) ist meine geplante Reise nach Vladivostok. (Neues Tab –> Öffne Google Maps –> Suche ‚Vladivostok, Russia‘ —> …. –> Mund zu, es ist wirklich so weit weg!) 🙂
Von 28.Oktober bis 2. November geht es mit einem 8-9-Stunden-Flug in eine Stadt, die auch ‚San Francisco des Ostens‘ genannt wird. Von Nordkorea, China und Japan nur einen (russischen) Katzensprung entfernt werden wir für einige Tage den östlichsten Osten Russlands erkunden. Durch die asiatische Kultur schon sehr geprägt erwarten wir uns viele asiatische Händler, viel asiatisches Essen und eine wunderbare Stadt.
Eigentlich wollten wir um ein Visum nach Nordkorea ansuchen, die Bearbeitungsdauer dauert aber etwa 2 Monate – eine Zeit, die wir nicht haben. Schade 😦
Nach Vladivostok wird mein Reisefieber aber noch immer nicht erloschen sein, daher fliegen wir Mitte November für eine Woche nach Sochi. Im Süden, wo es vermutlich etwas wärmer sein wird, als im nördlicheren Moskau, freue ich mich schon vorallem auf das Meer und die Olympiastadt 🙂
Eine weitere Reise ist noch geplant, das Ziel verrate ich aber noch nicht – bleibt noch ein Geheimnis! 🙂
Wenn Ines nach Russland fährt, dann kommt ihre WG sie natürlich besuchen. Ist doch klar!
Mein erster Besuch aus Österreich ist am Freitag in Sheremetevo gelandet. Meine Mädls haben beschlossen mich hier in Moskau zu besuchen und das Land kennenzulernen, dessen Landessprache ich lerne.Wir haben viel gesehen, sind viel herumgelaufen und haben unsere gemeinsame Zeit absolut genossen.
Mädis, war so schön wieder euch um mich herumzuhaben, mit euch zu quatschen, Wien nach Moskau zu bringen und euch einfach zu sehen. In dieser Konstellation werden wir uns vermutlich erst in einigen (vielen) Monaten wieder sehen, ich freue mich schon wieder darauf! 🙂
Und wer sich jetzt fragen sollte, JA ich bin auch noch an der Universität, ich lerne brav, rede und schreibe fleißig auf Russisch – etwas anderes würde mir hier kaum übrig bleiben 🙂
Natürlich gehe ich auch immer um spätestens 22 Uhr schlafen, trinke nie Vodka und beschäftige mich ausschließlich mit meinen Kursunterlagen. (IronieOff) 😀
Genug mit Scherzen, neue Fotos sind schon online, zu sehen in der Fotogalerie 🙂
Пока, пока друзья!
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